Anzeichen und Symptome von Überlebenden von Kult-Folter und ritueller Gewalt – und wie Du ihnen helfen kannst.

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© Geschrieben von Cheryl Rainfield (2022), übersetzt von Mila Meer (2025).

Trigger Warnung: Falls Du selbst Überlebende von Kultfolter bist oder vermutest, davon betroffen zu sein, es folgen sehr viele Informationen, die potentiell sehr triggernd sein können. Bitte stelle sicher, dass Du Dich an einem sicheren Ort befindest, wenn du den Artikel liest; lese ihn möglicherweise in Begleitung deines/r Psychotherapeuten/in, und höre jederzeit auf, wenn du eine Pause benötigst. Es ist so wichtig, dass wir lernen, auf uns und unsere Grenzen zu achten!

Kultfolter – auch bekannt als „Ritual Abuse, Mind Control & Organized Abuse” (RAMCOA), auf Deutsch meistens als „Organisierte rituelle Gewalt” (ORG) und „Traumabasierte Mind-Control” (TBMC) bezeichnet – beinhaltet extreme, wiederholte physische, sexuelle und psychologische Gewalt und Folter. Die Überlebenden weisen oft spezifische Anzeichen und Symptome auf, die typisch für diese Formen von Missbrauch sind. Zudem gibt es Anzeichen, die sich konkret auf die Kultfolter und Mind-Control (Gedankenkontrolle) beziehen. Für einen ausführlichen Bericht, was während ritueller Gewalt und in Kulten überhaupt geschieht, siehe diesen Artikel [wird noch übersetzt].

Sobald ein/e Überlebende/r in Sicherheit ist und beginnt, zu heilen, können einige dieser Anzeichen, Symptome und Trigger nachlassen, dennoch entwickeln sie häufig lang anhaltende und chronische Traumafolgestörungen, wozu nicht nur, aber auch Folgende gehören: Dissoziative Identitätsstörung, partielle DIS, komplexe Posttraumatische Belastungsstörung, PTBS, Depressionen, Ängste, Suizidgedanken, Suizidversuche, Selbstverletzung und Essstörungen. Erwachsene Überlebende können weiterhin alle Anzeichen (siehe unten) aufweisen, selbst wenn sie mittlerweile sicher sind. Ausgenommen einige körperliche Anzeichen (wie akute Verletzungen), außer, sie manifestieren sich als Körpererinnerung/-flashback. Einige Überlebende schaffen es, bereits als Teenager / im Jugendalter in Sicherheit zu kommen. Andere hingegen werden auch als Erwachsene weiterhin im Kontext von Organisierter sexualisierter und ritueller Gewalt missbraucht und misshandelt, und benötigen entsprechende Hilfe und Unterstützung, um erstmals Sicherheit herzustellen.

Ich (C. R., *1972 in Kanada) berichte hier über meine eigenen Erfahrungen als Überlebende von Kultfolter. Meine Familie und erweiterte Familie waren Teil eines intergenerationellen, weit vernetzten Kultes, in dem es u. a. um Satanismus, KKK (Ku-Klux-Klan) und Nationalsozialismus ging. Diese teilten sich nicht nur ihre Opfer (für Rituale sowie die Kinderprostitution und -pornographie), sondern auch Ressourcen (das Wissen und Equipment für die Anwendungen von Folter und Mind-Control), Waffen und Drogen. Viele Kult-Überlebende berichten von sehr ähnlichen Erfahrungen, aber unterschiedliche Kulte nutzen unterschiedliche Ideologien, unterschiedliche Foltermethoden und/oder unterschiedliche Techniken für die traumabasierte Mind-Control. Die deutsche Übersetzung (von M. M., *1992 in den USA, Opfer des Illuminati-Kultes und der Monarch-Programmierung) des englischen Textes bleibt sehr dicht am Original und enthält nur eine Handvoll persönliche Ergänzungen.

Wie immer gilt: Wenn man nach Anzeichen von Missbrauch Ausschau hält, sollte man stets auf mehrere Anzeichen achten und im Blick behalten.

1. Sexueller Missbrauch und Vergewaltigung:

Das Kind, der Jugendliche und/oder der Erwachsene – das Opfer:

  • leidet wiederholt und wiederkehrend unter Harnwegsinfekten, Pilzinfektionen, Ausschlag im Intimbereich, sexuell übertragbaren Krankheiten, vaginalen oder analen Fissuren, Blutungen (die nicht mit dem monatlichen Zyklus zusammenhängen).
  • hat Blut oder Sperma in der Unterwäsche.
  • erschrickt, erstarrt oder dissoziiert bei Körperkontakt; reagiert ängstlich und wachsam; vermeidet Körperkontakt. Oder sucht verzweifelt nach Körperkontakt; geht in das andere Extrem und berührt seine Mitmenschen auf sexuelle Art, bietet sexuellen Kontakt an.
  • ist Erwachsenen, insbesondere Männern und Autoritätspersonen gegenüber übermäßig unterwürfig.
  • wird schwanger, hat wiederholte Schwangerschaften und/oder Abtreibungen (falls es einen Uterus hat, und seine Regelblutung bekommt).
  • hat Schwierigkeiten damit, über seinen Intimbereich, Sex und Vergewaltigungen zu sprechen; kann möglicherweise nur darüber schreiben oder malen oder es direkt zeigen/vorspielen.
  • berichtet, schreibt oder malt über Schmerzen im Anus, in der Vagina oder im Penis (vor allem wenn es uriniert oder defäkiert), im Mund und im Hals.
  • hat ein sehr niedriges Selbstbewusstsein und kein Selbstwertgefühl.
  • hat ein schlechtes Körperbild, schämt sich für seinen Körper, versteckt seinen Körper (übergroße Kleidung, lange Ärmel und Hosen selbst im Sommer; verschränkt die Arme vor der Brust, macht sich kleiner). Oder geht in das andere Extrem und trägt sehr freizügige Kleidung.
  • spielt mit seinem Spielzeug (z. B. Puppen) sexuelle Handlungen nach.
  • spricht oder schreibt über, zeigt oder spielt sexuelle Handlungen auf eine Weise nach, die für sein Alter vollkommen unüblich ist; kennt sehr spezifische, auch ungewöhnliche Sexualpraktiken und  -fetische.
  • zeigt regressives Verhalten (Bettnässen, Einnässen, hält sich für ein Baby, schaukelt vor und zurück).
  • agiert (und fühlt sich) viel älter als Kinder in seinem Alter; bevorzugt die Gesellschaft von Erwachsenen; wird als besonders reif bezeichnet, als „alte Seele”.
  • umgibt sich als Teenager mit viel älteren Erwachsenen (auch für sexuelle Kontakte, sodass automatisch Missbrauch vorliegt).
  • hütet sich vor anderen Menschen, ist sehr misstrauisch, unsicher und zurückgezogen; isoliert sich von Gleichaltrigen.
  • leidet unter wiederholten Albträumen und nächtlichen Erschrecken; hat Angst davor, Schlafen bzw. ins Bett zu gehen; will, dass die Schlafzimmertür immer abgeschlossen ist.
  • trägt sehr viel Schuld und Scham, Selbstvorwürfe und Selbsthass in sich.
  • scheint Angst vor einem oder beiden Elternteilen zu haben, möchte nicht nach Hause gehen; rennt von zu Hause weg; spricht darüber, wegzulaufen, oder unternimmt Versuche.
  • wendet selbstverletzendes Verhalten an (schneiden, verbrennen, den Kopf gegen eine Wand schlagen, die eigenen Knochen brechen etc.) Ich (C. R.) nutzte selbstverletzendes Verhalten um: überwältigenden, emotionalen Schmerz zu stoppen, wenn ich glaubte, keine weitere Sekunde überleben zu können; um die mich überflutenden Erinnerungen an den Missbrauch zu stoppen; mich davon abzuhalten, zu sprechen; um mich selbst zu bestrafen; als stiller Schrei nach Hilfe, während ich meine Selbstverletzungen zur gleichen Zeit versteckt habe; um mich davon abzuhalten, mich zu suizidieren. Bitte beachtet, dass Selbstverletzung nicht automatisch mit Suizid/Suizidalität zusammenhängt. 
  • hat Depressionen und/oder Angststörungen.
  • hat bereits versucht, sich das Leben zu nehmen.

2. Körperlicher Missbrauch:

Das Kind, der Jugendliche und/oder der Erwachsene – das Opfer:

  • erschreckt sich bei Körperkontakt und versucht, diesen zu vermeiden. Macht sich kleiner und geht auf Abstand (vor allem von Erwachsenen); weist eine ängstliche und unsichere Körpersprache und -haltung auf.
  • hat wiederholte und/oder unerklärliche Verletzungen wie Hämatome, Verbrennungen, Fessel- und Würgemale, Kopfverletzungen, gebrochene Knochen etc. (Allerdings achten Kulttäter normalerweise darauf, dass diese Verletzungen entweder von der Kleidung versteckt werden oder an Stellen sind, die andere Menschen nicht so einfach einsehen können.)
  • erzählt Geschichten darüber (oder lässt sie von seinen Eltern erzählen), wie die Verletzung zustande gekommen ist, die allerdings keinen Sinn ergeben.
  • versteckt seinen Körper, trägt lange Ärmel und lange Hosen, selbst im Sommer, um die Verletzungen zu kaschieren.
  • wird als jemand, der Unfälle geradezu anzieht, bezeichnet, wirkt dabei aber nicht übermäßig tollpatschig.
  • scheint vor seinen Eltern oder Bezugspersonen Angst zu haben und möchte nicht nach Hause gehen.
  • Spricht, schreibt oder malt über harte Bestrafungen und Disziplinarmaßnahmen durch seine Eltern oder Bezugspersonen.

3. Psychologischer und emotionaler Missbrauch:

Das Kind, der Jugendliche und/oder der Erwachsene – das Opfer:

  • ordnet sich Erwachsenen und Autoritätspersonen übermäßig unter; ist besonders gehorsam in Bezug auf Regeln. Oder ist das exakte Gegenteil und reagiert sehr aggressiv.
  • ist sehr zurückgezogen, wird als extrem schüchtern und/oder passiv bezeichnet.
  • hat Probleme, anderen zu vertrauen.
  • ist sehr ängstlich und depressiv.
  • hat ein niedriges Selbstbewusstsein.
  • verhält sich entweder besonders reif und übermäßig erwachsen. Oder zeigt regressives Verhalten und wirkt viel zu unreif und unselbstständig für sein Alter.
  • entschuldigt sich sehr, sehr häufig, und denkt, dass es etwas/alles falsch gemacht hat, bevor überhaupt jemand eine Anschuldigung ausgesprochen hat.
  • will vor allem Erwachsenen unbedingt gefallen und zufriedenstellen.
  • sucht verzweifelt nach Lob und Anerkennung.
  • hat keine Bindung zu seinen Eltern.

Zusätzlich zu diesen allgemeinen Anzeichen können Überlebende von ritueller Gewalt auch noch spezifische Symptome zeigen, die mit der erlittenen Folter im Kult zusammenhängen:

1. Missbrauch, der darauf abzielt, das Kind zu diskreditieren, sollte es sprechen:

Das Kind, der Jugendliche oder Erwachsene – das Opfer spricht, schreibt oder malt über:

  • körperliche Misshandlungen oder sexueller Missbrauch durch berühmte Menschen, fiktive oder fantastische/mythologischer Kreaturen oder Figuren wie Aliens, Geister und Vampire, Elvis, Santa Claus, Bigfoot etc. (Kulttäter können sowohl Kostüme als auch Requisiten während der Gruppenvergewaltigungen und Folter verwenden, um das Kind davon zu überzeugen, diese Kreaturen seien real; sollte das Kind später darüber sprechen, wird ihm niemand glauben; es wird diskreditiert.)
  • ein früheres Leben, entweder als Opfer oder als Täter. Bereits in diesem alten Leben ging es um Missbrauch und Verfolgung, z. B. als ägyptischer Sklave, Hohepriester/in, Jesus am Kreuz etc. (Kulte erschaffen sehr detaillierte und inszenierte Missbrauchsszenarien mit Kostümen und Requisiten, in denen sie das Opfer missbrauchen und misshandeln; zusätzlich wenden sie Mind-Control-Techniken an, um das Kind von sowohl von seiner Rolle als Opfer oder Täter zu überzeugen als auch von einem früheren Leben/Seelenwanderung.)
  • dass es bereits gestorben ist, dann aber wieder auferstanden ist. (Kulte geben vor, das Kind zu töten, indem sie es z. B. mit Drogen lähmen. Sie legen es in einen Sarg, statten diesen mit Blumen aus; tun so, als würden sie um das verstorbene Kind trauern, nur um es dann plötzlich durch „die Kraft Satans” oder „Gottes” wieder aufstehen zu lassen. Damit binden sie das Kind an die Gruppierung und lassen es denken, der Kult sei allmächtig und könne sogar über Leben und Tod entscheiden. Sollte das Kind über seinen Tod und die anschließende Wiederauferstehung sprechen, wird ihm nicht geglaubt werden.

2. Physische Gewalt und Folter

Das Kind, der Jugendliche und/oder der Erwachsene – das Opfer:

  • hat eine hohe Schmerztoleranz; schaltet bei körperlichen Schmerzen ab oder zieht sich in sich zurück, anstatt verbal oder überhaupt darauf zu reagieren. Dies liegt daran, dass der Überlebende bereits so viel Folter erlitten hat und lernen musste, sich selbst zu betäuben und zu dissoziieren.
  • hat blasse Spuren/Narben von Nadeln, die unter seine Fingernägel geschoben wurden; hat Spuren von Nadeln bzw. Einstichen sowie von kleinen präzisen Schnitten auf der Kopfhaut, in den Achselhöhlen, im Mund, in der Nase, den Ohren, den Augen oder den Augenlidern, in der Vagina oder am Penis, im Anus und/oder an den Fußsohlen.
  • hat Zähne, die deutliche Anzeichen von Bohrungen aufweisen, ohne dass eine zahnärztliche Behandlung oder Indikation vorgelegen hat.
  • hat blasse Brandmale von Elektroschocks und Elektroden, meistens am Oberkörper unter der Kleidung, vor allem an oder in der Vagina, am Penis, Anus, den Brustwarzen, dem Magen und der Brust.
  • weiß nicht und erinnert sich auch nicht daran, wie diese körperlichen Verletzungen entstanden sind (die Opfer dissoziieren die Misshandlungen meistens und unterdrücken/verdrängen die Erinnerungen, um die Gewalt zu überleben).
  • zeigt eine Schreckreaktion, Angst und/oder Abneigungen gegenüber Sirenen und Alarmen, insbesondere Polizei-, Rettungs- und Feuerwehrsirenen.
  • hat Angst vor und in Menschenmengen / Gruppen von Menschen unterwegs zu sein.  
  • zögert, zur Toilette zu gehen, und hält den Harndrang über längere Zeit zurück. (Kulte zwingen ihre Opfer, Fäkalien und Urin zu konsumieren. Deswegen können Betroffene Angst davor haben, dass, wenn sie urinieren oder defäkieren, sie anschließend gezwungen werden, diese Ausscheidungen zu trinken oder zu essen.)
  • verhält sich seinen Stofftieren, Puppen oder Actionfiguren gegenüber gewalttätig; insbesondere folgende Gewalttaten können ausgelebt bzw. nachgespielt werden: Töten, Foltern, Entblößen, Vergewaltigen, Schwängern, Knebeln, Fesseln oder Anketten, Aufhängen, Enthaupten, Erstechen, Zerstückeln, Ertränken, Erwürgen, Ersticken, lebendig Begraben, Elektroschocken, Einsperren in Käfige oder Gefängnisse, Entfernen von Ohren, Zungen, Penisse oder Brüste.
  • zeigt eine lang anhaltende, wiederkehrende Erschöpfung und offensichtliche Müdigkeit – obwohl Opfer dies auch verbergen oder überwinden können, weil die erlittene Folter sie bereits wiederholt an ihre Grenzen (und weit darüber hinaus) gebracht haben, sie es also gewohnt sind. (Kulte nutzen Schlafentzug als Teil der Folter und Gedankenkontrolle; außerdem finden viele Folter- und Missbrauchshandlungen im Rahmen der rituellen Gewalt nachts statt, wohingegen der weniger organisierter/rituelle Missbrauch auch tagsüber stattfindet.)
  • ist klaustrophobisch und hält es nicht aus, in kleinen Räumen zu sein. Spricht, schreibt oder zeichnet darüber, in geschlossenen Särgen, Käfigen, Kisten oder anderen kleinen Räumen gefangen gewesen zu sein.
  • fürchtet sich davor, Drogen oder andere Medikamente injiziert zu bekommen; hat ein detailliertes Wissen über die Wirkungen bestimmter Medikamente, ohne dass ein Arzt es ihm verschrieben hat; hat ein Problem mit Substanzmissbrauch und Abhängigkeiten. (Kulte setzen ihre Opfer für bestimmte Kultpraktiken oder zum Zweck der Gedankenkontrolle und/oder Programmierung unter Drogen.)
  • fürchtet sich davor, Fleisch (menschliches und/oder tierisches), Urin, Fäkalien, Blut und/oder zerkleinerte Knochen konsumiert zu haben; glaubt, dass es dadurch schlecht, böse oder krank wird. Spricht oder schreibt darüber, wie es Körperausscheidungen essen oder sich an kannibalistischen Handlungen beteiligen musste; kann die Textur und den Geschmack des Konsumierten genau beschreiben. Verwendet die richtigen Begriffe (wie Urin, Fäkalien) statt kindlicher Ausdrücke.
  • fürchtet sich davor bzw. geht davon aus, dass es sterben wird, weil es etwas besonders Groteskes essen musste (Fleisch, Fäkalien, Urin, Blut, Knochen, Insekten – vor allem Maden).
  • fürchtet sich vor sehr kaltem oder sehr heißem Wasser und/oder Schläuchen. (Feuerwehrschläuche werden oft benutzt, um das Opfer mit sehr kaltem Wasser und hohem Druck zu bespritzen, was starke Schmerzen verursacht; auf das sehr kalte Wasser folgt oft sehr heißes Wasser, was ebenfalls starke Schmerzen auslöst.)
  • fürchtet sich vor Schwimmen und Tauchen, insbesondere vor Ertrinken, selbst in niedrigem, seichten Wasser. (Ertränken und Wiederbeleben sind häufige Foltermethoden)
  • fürchtet oder ist besessen von Waffen, einschließlich solcher, die nicht üblich und weit verbreitet sind. Kann im Umgang mit z. B. Schusswaffen geübt sein. (Kulte können Waffen als Foltermethoden und Morddrohungen anwenden; Kulte können die Opfer zu Kindersoldaten ausbilden, vor allem im Rahmen der militärischen Programmierung.)

Spricht, schreibt oder malt über oder re-inszeniert:

  • dass es mit Seilen an ihren Gelenken aufgehängt wurde, z. B. an Kreuzen, Bäumen oder Dachbalken, oder dass es auf eine Streckbank geschnallt wurde.
  • dass es gezwungen wurde, Zäpfchen einzuführen oder einen Einlauf zu machen, um sich von innen heraus zu leeren und zu reinigen; dass es gezwungen wurde, etwas zu konsumieren, um sich zu übergeben, und dass es anschließend das Erbrochene oder die eigenen Fäkalien essen mussten.
  • dass es nachts auf Friedhöfen war, in (schall-)isolierten und abgeschiedenen Bereichen; in verlassenen Fabriken und auf Bauernhöfen, Lagerhallen und Gebäuden; in Käfigen oder Gefängnissen, in Kirchenkellern (Krypten) oder anderen Kellerräumen, wo sie verletzt oder in Todesangst versetzt wurden.

3. Sexueller Missbrauch und Vergewaltigung:

Das Kind, der Jugendliche und/oder der Erwachsene – das Opfer:

  • bezeichnet seinen Körper möglicherweise nur als „der Körper”, worin sich eine sehr dissoziierte Sicht- und Denkweise auf sich selbst präsentiert.

Spricht, schreibt oder malt über oder re-inszeniert:

  • Gruppenvergewaltigungen, Vergewaltigung von mehreren Menschen auf einmal in verschiedene Körperöffnungen.
  • Vergewaltigung auf einem Altar, Vergewaltigung durch eine verhüllte/vermummte Gestalt, oder durch Gestalten, die Masken und Kostüme tragen; während der Vergewaltigung kommen Dolche und andere Waffen zum Einsatz.
  • gezwungen zu sein, Sex mit anderen Opfern zu haben.
  • gezwungen zu sein, Sex mit Leichen zu haben.
  • gezwungen zu sein, Sex mit Tieren zu haben (z. B. oraler oder analer Missbrauch durch einen männlichen Hund).
  • dass auf einen uriniert, ejakuliert und defäkiert wird; dass man mit Urin, Blut, Fäkalien und Samen während der sexuellen Handlungen eingeschmiert wird.

4. Psychologischer und emotionaler Missbrauch

Das Kind, der Jugendliche und/oder der Erwachsene – das Opfer:

  • glaubt, dass es schlecht und inhärent böse sei, noch schlimmer als die eigenen Täter; und dass es verdient, bestraft zu werden, wenn es etwas falsch gemacht hat – denn sonst würden andere Menschen dafür leiden müssen. Sollte es jemals über den Missbrauch sprechen, werden andere Menschen deswegen verletzt oder getötet.
  • mag seine Eltern nicht oder spürt keine Verbindung zu ihnen, hat aber gleichzeitig Angst davor, ihnen weggenommen zu werden. (Kulttäter drohen ihren Opfern damit, dass, sollten sie anfangen zu sprechen, man sie der Familie wegnehmen werde, und dass das, was danach kommt, noch viel schlimmer sei; dass man sie dann foltern und möglicherweise ermorden werde, oder dass jemand, den sie lieben, sterben wird.)
  • fühlt sehr viel Schuld für seinen eigenen Missbrauch und die erlittene Folter, für die (erzwungene) Beteiligung an Tötungen; es fürchtet, genauso verantwortlich dafür zu sein wie der Kult. (Kulte erzählen ihren Opfern eindringlich und wiederkehrend, dass der Missbrauch, die Folter und das Morden nur ihre Schuld seien.)
  • ist sehr unterwürfig Erwachsenen gegenüber und befolgt gehorsam sämtliche Regeln. (Kulte foltern entweder das Opfer selbst oder andere Kinder, wenn das Opfer einmal nicht schnell genug einer Regel gefolgt ist; anschließend erhält es die Schuld hierfür.)
  • dissoziiert sehr oft und regelmäßig; dissoziiert sehr schnell und leicht (z. B. nach einer spezifischen Phrase oder einem Geräusch) oder begibt sich in einen tranceähnlichen Zustand, um irgendein Objekt, einen Stein, ein Spielzeug, irgendein Muster zu fixieren und anzustarren.
  • hat Trauma relevante Schwierigkeiten mit seiner mentalen Gesundheit, vor allem Dissoziation (wie eine Dissoziative Identitätsstörung oder einer partiellen DIS), Angststörungen, Depressionen, suizidale Gedanken etc. (Extreme Dissoziation ist notwendig, um die anhaltende Folter und Gedankenkontrolle zu überleben.)
  • zeigt Anzeichen einer Dissoziativen Identitätsstörung mit massiven Gedächtnislücken und Amnesien, wiederkehrendem Gedächtnisverlust; abrupten Veränderungen im Verhalten, in der Persönlichkeit, im Namen, Alter und Geschlecht, in der Körpersprache, in der Stimmfarbe und dem Sprachmuster, Vorlieben und Abneigungen; hat unterschiedliche Handschriften oder Kunststile; vergisst Konversationen und Interaktionen mit anderen etc. (DIS ist eine intelligente und notwendige Überlebensstrategie bei anhaltender, extremer Folter und Mind-Control; im Kontext von Konditionierung und Programmierung wird sie von Kulten jedoch gezielt herbeigeführt und geformt und gegen die Überlebende gewandt).
  • hat eine Essstörung oder gestörtes Essverhalten; hortet Essen (Kulte hungern ihre Opfer regelmäßig aus, um sie anschließend wieder zu mästen und vollzustopfen, vor allem während der Sommerferien – z. B. um Schwangerschaften zu kaschieren –; außerdem können Essattacken eine Form von selbstverletzendem Verhalten sein und ein Versuch, Kontrolle über das eigene Leben zu erlangen.)
  • erwähnt „meine andere Mama”, „meinen anderen Vater” und „meine andere Familie”, meint damit aber nicht mögliche alternative Familienstrukturen wie Adoptiveltern oder queere Eltern. Opfer können eine offizielle Familie haben, bei der sie (mit gefälschten Papieren) aufwachsen, und zusätzlich eine Kultfamilie, mit der sie blutsverwandt sind. Opfer können als „Wechselbalg” bei einer falschen Familie aufwachsen und erst zu einem bestimmten Altersabschnitt zur echten Familie zurückkehren; Kulte trennen die Kinder emotional von ihren Eltern und erheben selbst Anspruch auf das Kind; sie nennen die leiblichen Eltern nur noch „die anderen Eltern”, um die Bindung zwischen Kult und Opfer zu stärken und zwischen der Familie und dem Opfer zu schwächen.
  • verspürt eine große Abneigung und Angst oder übermäßige Beschäftigung mit Autoritätspersonen insbesondere in Uniformen, wie zum Beispiel Ärzte, Krankenschwestern, Polizisten, Nonnen, Priester, Minister, Richter, Soldaten aber auch Jugendamtsmitarbeitern, Therapeuten und Lehrern; kann sich ihnen gegenüber übermäßig unterwürfig und gehorsamen zeigen. (Kulte nutzen in Folter- und Missbrauchssituation vielfach Kostüme dieser Berufsbilder, damit das Kind sich ihnen nicht anvertrauen wird, sondern Angst vor ihnen hat. Nicht immer sind es nur Kostüme; viele Täter arbeiten tatsächlich in diesen Berufen.)
  • kann nichts Gutes über sich hören und annehmen; kann kein Lob und keine Komplimente ertragen; weist es sofort von sich und/oder ersetzt es durch etwas Schlechtes. (Kulte bringen ihren Opfern bei, alles Positive über sich selbst umgehend abzuweisen oder umzukehren und nur das Schlechte anzunehmen; das ist zwar ein recht normales Verhalten bei Traumaüberlebenden, im Kontext von ritueller Gewalt und Mind-Control jedoch noch einmal extremer.)
  • spricht über oder glaubt, dass es viele verschiedene Operationen hatte, die sich jedoch in keinen medizinischen Aufzeichnungen finden lassen. Zum Beispiel glaubt es, man hätte ihm Bomben, Mikrochips oder Insekten eingeführt oder eingepflanzt, die es von innen heraus zerstören, wenn es über den Kult sprechen oder fliehen will; es glaubt, man hätte sein Herz oder ein anderes Körperteil entfernt und durch das Herz eines anderen oder sogar durch einen Stein ersetzt, sodass es jetzt nichts mehr fühlen kann.

5. Mind-Control

Das Kind, der Jugendliche und/oder der Erwachsene – das Opfer:

  • glaubt und fürchtet, dass der Kult allwissend, allmächtig und allgegenwärtig ist – dass der Kult alles sieht und hört, was es tut, besonders dann, wenn es über den Missbrauch spricht. Beispielsweise über telepathische Fähigkeiten oder technologische Mittel wie implantierte Mikrochips, mit denen sie sämtliche Telefone und Handys überwachen und abhören können. (Kulte inszenieren ihre Allmacht und bringen das Kind in absichtliche Szenarien, in denen es unwissend mit gut versteckten Videokameras und gefilmt und abgehört wird; später werden die Kulttäter dem Kind genau erzählen können, was es getan und gesprochen hat und so „beweisen”, dass alle Wände Ohren haben oder dass dem allsehenden Auge nichts entgeht.)
  • fürchten, dass wenn es anfängt zu sprechen, die in ihm eingepflanzte Bombe explodieren wird; dass ein eingesetzter Mikrochip es durch Elektroschocks töten wird; dass es spontan in die Luft gejagt wird; dass diejenigen, die ihm nahe stehen, gefoltert und getötet werden; dementsprechend wird es massive Schwierigkeiten haben, über den Missbrauch zu sprechen.
  • ist sich sicher, dass niemand ihm glauben wird, wenn es über den Kult und die Folter spricht; seine Täter haben ihm wiederholt unter Folter eingeredet, dass, wenn es anfangen wird zu sprechen, es ins Gefängnis kommt (weil es böse ist) oder für immer in die geschlossene Psychiatrie (weil es verrückt ist), wo es für immer festgehalten und gequält werden wird.
  • glaubt, dass es bösartig und verdorben ist; sollte es jemanden geben, mit dem sich das Opfer (freundschaftlich) verbunden fühlt, und ihm etwas Schlimmes zustößt, ist das Opfer überzeugt, Schuld daran zu sein.
  • hat Angst vor, ist aber gleichzeitig der Mind-Control-Programmierung hilflos ausgeliefert; wird getriggert durch: unter anderem (blinkende, animierte) Bilder, Zahlen oder Wörter; tiefes und bewusstes Atmen, angeleitete Meditation, Trommeln, Drogen, Gerüche, Gesänge, Kerzen. (Kulte nutzen all das, und noch sehr viel mehr, um ihr Opfer in einen dissoziativen Zustand zu bringen; in Kombination mit Folter werden so bestimmte Kultbotschaften verstärkt).
  • hat Angst vor dem Telefon und dem Telefonieren, muss aber gleichzeitig eingehende Anrufe (von Tätern) annehmen (Kulte können Telefone so manipulieren, dass sie bei Benutzung explodieren, um sicher zu stellen, dass das Opfer nirgends anruft, um sich Hilfe zu suchen.)
  • glaubt, dass es „der Auserwählte” ist, oder nutzt ähnliche Phrasen: „Es ist meine Bestimmung, mein Schicksal. Ich bin ein besonderes Kind; ich bin das goldene Kind”. (Kulte lehren ihre Opfer, dass sie besonders und auserwählt seien; beim Kult mitmachen zu dürfen sei ein seltenes Privileg; dies verstärkt die Bindung und verringert das Risiko, dass das Kind über den Missbrauch sprechen oder flüchten wird.)
  • übt Hochrisikoverhalten aus, das tödlich enden könnte; kann in einem Moment versuchen, sich zu suizidieren, dann aber doch noch innehalten. (Kulte lehren ihre Opfer, dass sie sich selbst töten müssen, sollten sie eines Tages keine Gewalt im Kult mehr erleben; dies kann auch gesondert als Suizid-Programm angelegt worden sein.)

5. Mord

Das Kind, der Jugendliche und/oder der Erwachsene – das Opfer:

  • wird heftig getriggert, wenn es mit dem Tod oder (tödlicher) Gewalt konfrontiert wird (z. B. in Gesprächen, im Fernsehen, in Büchern oder in den Nachrichten). Es entwickelt entweder ein starkes Vermeidungsverhalten oder eine Obsession mit diesem Thema.
  • besteht darauf, Vegetarier zu werden; erlebt sich als unfähig, Fleisch zu essen, rote Flüssigkeiten zu trinken oder irgendetwas zu konsumieren, das blutig aussieht oder an Körperflüssigkeiten/-ausscheidungen erinnert. Sein Würgereflex wird möglicherweise ausgelöst. (Kulte zwingen ihre Opfer, getötete Menschen oder Tiere zu verspeisen.)
  • fürchtet, dass es sterben wird, entweder durch Suizid oder Mord; fürchtet, dass die Menschen, die es liebt, sterben werden, um anschließend zubereitet und gegessen zu werden. Möglicherweise entwickelt es eine Obsession mit den Themen Tod und Sterben; legt sich freiwillig in Särge.
  • fürchtet Friedhöfe, Grabsteine und Särge – oder entwickelt eine Obsession. Fürchtet, dass die Toten wieder ausgegraben, zerstückelt und verspeist werden. (Viele Kulte, vor allem satanistischer Richtung, üben exzessiven Kannibalismus aus.)
  • fürchtet Leichen (menschlich und/oder tierisch), Skelette, Schädel, Knochen und Zerstückelungen  – oder entwickelt eine Obsession.

Spricht, schreibt oder malt über oder re-inszeniert:

  • Tötungen und Opferungen von Tieren und/oder Menschen
  • Das Verzehren von Körperteilen, vor allem Herzen, zerstückelte Körperteile, Penisse, Brüste, Augen oder gemahlene Knochen. Blut trinken (z. B. aus Schädeln).

5. Kinder-Pornographie 

Das Kind, der Jugendliche und/oder der Erwachsene – das Opfer:

  • fürchtet oder verspürt eine extreme Abneigung, wenn es fotografiert oder auf Video aufgenommen werden soll. Versucht, wegzurennen, oder wendet Körper und Gesicht ab, wenn andere Menschen es mit der Kamera, dem Videorecorder oder Handy aufnehmen wollen. Oder es posiert extra vor der Kamera in sexuellen, anzüglichen Posen.
  • fühlt ein extremes Unbehagen, Angst und/oder Schuld in Zusammenhang mit Kameras, Videorekordern, Handys, grellen Lichtern, Kamerastativen – oder entwickelt eine Obsession.

Spricht, schreibt oder malt über oder re-inszeniert:

  • dass es fotografiert wurde oder wird, während es nackt ist oder nur Unterwäsche trägt; während es Requisiten trägt wie eine Boa, ein (Hunde-)Halsband; dass es in sexuellen Posen oder während des (erzwungenen) sexuellen Akts aufgenommen wurde – mit anderen Kindern oder Erwachsenen. (Aber auch mit Tieren oder Leichen.) Dass es SM-Kleidung trägt und SM-Utensilien bei sich hat (Fesseln, Handschellen, Peitschen, Seile und Schnüre), oder andere Kostüme (z. B. von Tieren, Reizunterwäsche) während es von Erwachsenen berührt oder missbraucht wird, und grelle Lichter und Kameras auf Stativen auf es gerichtet sind.
  • dass „geheime“ Fotos und Videos von ihm aufgenommen wurden; dass es in „geheime“ Fotostudios gebracht wird.

6. Kinder-Prostitution 

Das Kind, der Jugendliche und/oder der Erwachsene – das Opfer:

  • fürchtet oder vermeidet Männer und Gruppen von Männern; Motels und Hotels; wenn Geld den Besitzer wechselt. Es empfindet möglicherweise Schuld und Angst, wenn es Geld erhält, und vermeidet dies; es fühlt sich, als hätte es dieses Geld nicht verdient; dass das Geld „schmutzig” ist; dass es dieses Geld nicht behalten darf und sofort ausgeben muss; es kann sich intensiv mit Geld beschäftigen. Es kann unter finanziellen Existenzängsten leiden und dem Druck, sich prostituieren zu müssen.
  • hat ein detailliertes Wissen über bevorzugte Sexualpraktiken und -fetische, dazu gehören solche, die mit extremen Schmerzen einhergehen (wie beispielsweise SM und Folter-Bondage); Kostüme, die der Kunde trägt oder das Opfer tragen muss.
  • glaubt, dass es ausschließlich gut darin ist, Sex zu haben und Schmerzen zugefügt zu bekommen. Darüber hinaus hat es gar keinen Wert und keine Existenzberechtigung – was sowohl der Kult als auch die Klienten/Kunden dem Opfer fortlaufend erzählen.

7.  Ritueller Missbrauch 

Das Kind, der Jugendliche und/oder der Erwachsene – das Opfer:

  • fühlt sich besonders ängstlich, depressiv und unruhig, oder hat suizidale Gedanken oder Selbstverletzungsimpulse während spezifischer religiöser Feiertage, u. a. Weihnachten, Ostern, Palmsonntag, Karfreitag, Aschermittwoch sowie weitere Feiertage wie Thanksgiving, Muttertag, Vatertag, Valentinstag; der eigene Geburtstag; satanische Ritualfeiertage (u. a. Winter- und Sommersonnenwende, Frühling und Herbst Tag-und-Nacht-Gleiche, Neumond und Vollmond, Lichtmess, Beltane, Halloween) und/oder Nazi-Feiertage (Hitlers Geburtstag am 20. April, Hitlers Tod am 30. April). Während dieser Feiertage und Daten verstärken Kulte die Folter und Hinrichtungen/Opferungen, die Vergewaltigungen und Mind-Control; die Feierlichkeiten können mehrere Tage andauern.

Fürchtet und vermeidet, oder hat eine Obsession, schreibt, spricht oder malt über:

  • Gewänder (rot, violett, dunkelgrün, schwarz, weiß; und/oder militärische und medizinische Uniformen)
  • Masken, Hörner, Dornenkronen, Stimmenverzerrer.
  • Chanting (religiöse rhythmische Gesänge), Sprechchöre, monotone, sich wiederholende Klänge, Kinder- und Schlaflieder, religiöse Lieder, Meditation und Hypnose.
  • Altäre (vor allem aus Stein, aber auch aus Holz, Zement, möglicherweise Erde).
  • Kerzen (vor allem rote, schwarze und weiße Kerzen), Dolche, zeremonielle Messer und Schwerter.
  • Rote und weiße Rosen.
  • Spezifische okkulte Symbole: Pentagramm, Drudenfuß, 666, Baphomet, umgedrehtes Kreuz, Ankh, die Sonne, der Vollmond, das Allsehende Auge (Auge der Vorhersehung), das linke und das rechte Auge des Ra; keltische Symbole; Symbole, die mit bestimmten politischen Ideologien einhergehen, z. B. das Swastika/Hakenkreuz.
  • Satan, der Teufel, Lucifer, gehörnte Ziegen.
  • Gefesselt und geknebelt sein, SM-Zubehör.
  • Waffen (und Geräusche von Waffen), insbesondere Messer, Pistolen, Seile, Schwerter, Sägen, Morgenstern, Nadeln, Skalpelle, Zahnbohrer, Bohrer, Elektroschocker, Peitschen.
  • Drogen und Nadeln.
  • Eingesperrt sein in sehr kleinen Räumen, vor allem Särge, Käfige, Holzboxen, Schränke, Kofferraum des Autos; unter der Erde, am Grund eines Brunnenschachtes etc.
  • Aufgehängt werden an einem Kreuz, Baum, Dachbalken etc.
  • Trommeln, Chanting, Räucherstäbchen, Weihrauch, Lagerfeuer, Kelche, Blut.
  • Religiöse oder okkulte Symbole und Zeremonien, Religionen (vor allem Christentum, und Satanismus), Kultstätten, der Klerus, religiöse Artefakte und Utensilien, die (satanische oder christliche) Bibel, das ägyptische Totenbuch und religiöse Texte, religiöse Lieder.
  • Urinieren und Defäkieren.
  • Lebendig begraben werden, ertränkt werden.
  • Vergewaltigung, Folter, Mord, Verstümmelungen, Opferungen und Hinrichtungen (von Verrätern)
  • Schädel, Knochen, Skelette.
  • Mäuse, Ratten, Schlangen, Spinnen, Insekten (vor allem Maden).

Falls du mit diesem Kind, Jugendlichen oder Erwachsenen, mit dem Opfer*, sprichst, um den Missbrauch zu untersuchen oder zu bestätigen, oder wenn du ihm Hilfe (Beratung oder Therapie) anbieten möchtest, kann Folgendes hilfreich sein:

(*Die meisten Opfer von Organisierter sexualisierter und ritueller Gewalt sind weiblich, weshalb ich, der Einfachheit halber, im Folgenden die weibliche Form benutzte. Dennoch sind auch Jungen und Männer Opfer ritueller Gewalt!)

  • Biete regelmäßige und wiederkehrende Treffen an. Überlebende von ORG haben Schwierigkeiten damit, zu vertrauen. Ihnen wurde wiederholt mit ihrem oder dem Tod ihrer Liebsten gedroht, sollten sie es wagen, zu sprechen. Kulte setzen oft bestimmte Mitglieder ein (z. B. „die andere Mutter” oder „den anderen Vater”), die scheinbar Freundlichkeit und Mitgefühl zeigen – nur um das Opfer anschließend schwer zu verletzen und zu foltern. Vertrauen aufzubauen und zu beweisen, dass Du eine sichere Person bist, braucht Zeit. Sehr oft haben Überlebende noch nie eine sichere Person oder echte Sicherheit erlebt.
  • Sei eine konstante Bezugsperson (Überlebende haben bisher nur unsichere Bindungen erlebt), gebe aber auch keine unrealistischen Versprechungen ab, die Du möglicherweise nicht einhalten kannst („Ich werde immer für dich da sein!”); überprüfe vorher deine Grenzen, Ressourcen und (zeitliche) Kapazitäten.
  • Bitte sei Dir darüber im Klaren, dass Überlebende meistens stark dissoziativ sind und ihre Erinnerungen unterdrücken; dies wird auch durch den Missbrauch (und die Programmierung) gefördert. Die Erinnerungen, die auftauchen, sind aller Wahrscheinlichkeit nach erst der Anfang und die am wenigsten Traumatischen. Wenn sich die Überlebende ausreichend sicher mit dir fühlt und beginnt, dir zu vertrauen, werden sich nach und nach weitere traumatische Erinnerungen offenbaren.
  • Zeige sowohl dein Mitgefühl und deine Empathie als auch deine eigenen Gefühle (bitte nicht übertreiben), zum Beispiel, dass es Dich traurig macht, was die Überlebende alles durchmachen (und überleben) musste; das kann dabei helfen, die eigene Biografie als wirklich schlimm und traumatisch zu begreifen, anstatt das Erlebte kleinzureden.
  • Höre aufmerksam und mit Mitgefühl zu, und sei geduldig. Lass Dein Gegenüber wissen, dass er/sie in seinem/ihrem eigenen Tempo gehen darf, und dass Du da bist.
  • Glaube der Überlebenden bedingungslos! Selbst wenn sie von Missbrauch berichtet, der Dir viel zu extrem erscheint, oder wenn Du denkst, dass der Täter doch eigentlich so sympathisch ist. Verurteile die Überlebende nicht!
  • Sage der Überlebenden nicht, dass sie mit der Vergangenheit abschließen soll; dass sie vergeben und vergessen soll; dass der Missbrauch sie stärker gemacht hat; dass Gott uns nichts zumuten würde, das wir nicht auch bewältigen können, etc.
  • Bilde dich selbst über Kultfolter und rituelle Gewalt, Dissoziation, DIS, Mind-Control und (De-)Programmierung fort. Der Mind-Control kann, je nach vorliegender Programmierungsform, möglicherweise etwas entgegengesetzt werden: Es kann hilfreich sein, sich die spezifischen (Kult-)Botschaften genau anzuschauen, um eine Botschaft zu finden oder zu entwickeln, die das Gegenteil aussagt und alternative Handlungen zulässt; arbeitet daran, dass die Überlebende sicher bleibt. Arbeite mit den unterschiedlichen Anteilen/Innenpersonen der Überlebenden, indem beispielsweise Co-Bewusstsein und die Innenkommunikation gefördert werden. Auch hier ist es erforderlich und hilfreich, Vertrauen entstehen zu lassen und sowohl deine Unterstützung als auch dein Mitgefühl anzubieten.
  • Erinnere die Überlebende wiederholt daran, dass sie in Deiner Gegenwart sicher ist; dass der Missbrauch, die Folter und das Morden nicht ihre Schuld gewesen sind; dass sie gar keine andere Wahl hatte, niemals; dass die einzigen Personen, die Schuld an der Gewalt sind, die Täter sind; dass die Überlebende viel Gutes in sich trägt; dass sie oder andere Menschen nicht sterben werden, wenn sie anfängt zu sprechen; dass vieles, was der Kult ihr gesagt und eingefoltert hat, eine Lüge gewesen ist. (Hier gilt es aber vorab zu überprüfen, wie sicher die Überlebende wirklich bereits ist und ob nicht doch noch Täterkontakt besteht, während dem sie für ihr Sprechen schwer bestraft wird oder tatsächlich Menschen getötet werden.) Es braucht sehr, sehr viele Wiederholungen, bis Dein Gesagtes aufgenommen und akzeptiert werden kann, insbesondere dann, wenn die Überlebende weiterhin Nachrichten aus ihrem Täterkreis erhält oder es weiterhin zu Übergriffen kommt, u. a., um die Mind-Control zu verstärken/aufzufrischen.
  • Unterstütze die Überlebende darin, die Art der Kommunikation zu finden, mit der sie sich am sichersten fühlt, vor allem, wenn sie im Detail über den Missbrauch spricht. Vielleicht fühlt sie sich sicher, wenn sie darüber schreiben oder die Erinnerungen aufmalen kann, oder wenn sie im Rahmen von Spieltherapie darüber sprechen darf.
  • Wenn Du Dich mit der Überlebenden triffst, tue dies nicht in Anwesenheit ihrer Eltern, selbst wenn du keine Bestätigung dafür hast, dass sie zu den Tätern gehören! Im Kontext von ritueller Gewalt sind die Eltern meistens (aber nicht immer) sowie weitere Familienmitglieder Teil des Täternetzwerkes. Triff dich an einem neutralen Ort, nicht im Elternhaus des Kindes.
  • Versuche, dich nicht komplett in schwarz, rot oder weiß zu kleiden, oder in einer Kombination aus diesen Farben. Das könnte dazu führen, dass die Überlebende Schwierigkeiten haben kann, Dir zu vertrauen und sich sicher zu fühlen; sie kann befürchten, dass Du Teil des Kultes bist und geschickt wurdest, um sie beispielsweise zu verhören und Bericht zu erstatten.
  • Achte darauf, ob die Überlebende in einen dissoziativen oder tranceartigen Zustand gerät oder mit Angst auf etwas reagiert, das sie gesehen oder gehört oder möglicherweise gesagt wurde. Es wäre möglich, dass irgendetwas in Deiner Umgebung sie an den Kult, den Missbrauch und die erlittene Mind-Control erinnert. Eine Überlebende reagiert mit Dissoziation, wenn die Erinnerungen an den Missbrauch und die Folter zu überwältigend werden, oder wenn sie das Gefühl hat, zu viel gesagt (oder verraten) zu haben, obwohl ihr beigebracht wurde, nicht sprechen zu dürfen; dies kann umgehend Todesangst antriggern. Frage nach, ob sie durch irgendetwas verängstigt oder getriggert wurde, und versichere ihnen, dass dies nicht in Deiner Absicht gelegen hat.
  • Falls ihr euch in einem, Büro, einem Klassenzimmer oder an einem ähnlichen Ort trefft, habe dort Bücher, Sticker, Pins und/oder Poster, die Mitgefühl und Empathie signalisieren, und die Deine Unterstützung für marginalisierte Gruppen ausdrücken (z. B. Queere Menschen, BIPOC, #believesurvivors). Dies zeigt, dass Du eine sichere und aufgeschlossene Person bist.
  • Biete der Überlebenden Spielzeug, Fidget Toys (sensorische Spielzeuge) oder Objekte wie polierte Steine oder Muscheln (Handschmeichler) an, die sie festhalten und mit denen sie sich selbst beruhigen kann.
  • Folge dem Tempo der Überlebenden. Dränge sie nicht, immer mehr preiszugeben, vor allem keine Namen (von Tätern) oder Traumadetails. Wenn die Überlebende sichtbar zu kämpfen hat und es einfach zu viel ist, gehe wieder auf Abstand und erlaube ihr den Raum und die Zeit, die sie braucht.
  • Falls es deutliche Anzeichen von anhaltendem extremen Missbrauch und rituellem Missbrauch gibt, die Überlebende jedoch sagt, dies geschah bereits vor langer Zeit, nur wenige Male oder mit Menschen außerhalb ihres Elternhauses, könnte noch viel mehr dahinterstecken. Die Person, die die Überlebende als Täter bezeichnen, könnte noch die „sicherste Person sein”, und nicht diejenige, von der noch immer die größte Gefahr ausgeht und/oder mit der sie zusammenlebt.
  • Erkläre der Überlebenden genau, was Du als Nächstes tun wirst oder was geschehen kann (vor allem, wenn Du als Sozialarbeiter/in oder Polizist/in arbeitest). Zum Beispiel, wie oft Du dich mit der Überlebenden treffen wirst, ehe ihr die nächsten möglichen Schritte einleitet.
  • Habe und setze klare Grenzen, tue dies aber mit Mitgefühl und Freundlichkeit.
  • Falls Du als Therapeut/in, Sozialarbeiter/in oder Lehrer/in arbeitest und sichere Berührungen anbietest, könnte dies die erste und einzige sichere Berührung sein, die die Überlebende jemals erhalten hat.
  • Biete der Überlebenden etwas an, das sie umarmen/festhalten kann – zum Beispiel ein weiches Kissen oder ein Kuscheltier, mit dem sie sich sicherer fühlt (vor allem die kindlichen Persönlichkeiten).
  • Stelle Krisennummern zur Verfügung, die kontaktiert werden können, wenn sich die Überlebende noch nicht sicher genug fühlt, sich Dir anzuvertrauen.
  • Falls Du ein/e Psychotherapeut/in bist, bringe der Überlebenden Methoden zur Emotionsregulation, Nervensystemregulation und Techniken zur Erdung bei. Außerdem Möglichkeiten, eine Pause oder einen Stopp einzulegen, wenn eine Erinnerung als zu überwältigend erlebt wird.


© Geschrieben von Cheryl Rainfield (2022), übersetzt von Mila Meer (2025).